Bienentanz

20160522-_MG_9274Die letzten beiden Wochen ihres Lebens verbringen Arbeiterinnen eines Bienenvolkes im Außendienst, um Wasser, Propolis (Baum- und Knospenharze), Pollen und Nektar zu sammeln. Für ein großes Volk können so bis zu 10 000 Sammlerinnen auf Nahrungssuche sein. Bei einer derartig großen Anzahl an Individuen müssen die Bienen miteinander kommunizieren, um ihre Suche nach Nahrung besser organisieren zu können. Dazu nutzen sie unter anderem den Bienentanz, den der Nobelpreisträger Karl von Frisch bereits 1923 beschrieb. Am sich stetig ändernden Sonnenstand orientiert, können sich die Sammelkolleginnen gegenseitig anzeigen, in welcher Richtung und Distanz ertragreiche Futterquellen zu finden sind. Diese faszinierende Fähigkeit, ihre Sammelaktivitäten derartig effektiv koordinieren zu können, ist bisher bei keinem anderen Organismus im Tierreich beobachtet worden.

In unserer Kulturlandschaft sind für Bienen kaum mehr natürliche Nistplätze zu finden. Daher entsteht für den Menschen eine große Verantwortung, das Überleben der Honigbienen zu ermöglichen. Wir sind abhängig von der großen Leistung dieser kleinen Wesen, die neben der Honigproduktion für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen sorgen, die essentiell für unsere Landwirtschaft und für intakte Ökosysteme ist.

Aufgrund ihrer Tänze sind Bienenvölker in der Lage, so viel Honig auf einmal zu produzieren, dass auch wir etwas davon haben können. Gesunde Bienen tanzen für ihr Leben gerne. Ihr Tanz ist unabdinglich, nicht nur für alle Imker*Innen.